Ledersitze vs. Kindersitze: Beschädigen Kindersitze das Leder?
Wenn es um die Polsterung Ihrer Autositze vom Fahrzeug geht, entscheiden sich viele Menschen für eine Lederausstattung. Eine Lederausstattung ist die beste Wahl – sie sieht elegant aus und lässt sich leicht reinigen. Allerdings ist Leder auch empfindlicher als Stoff, was die Druckbelastung angeht. Deshalb stellt sich die Frage: Können Kindersitze das Leder vom Fahrzeugsitz beschädigen?
Kindersitze können in der Regel bei korrektem Einbau in das Fahrzeug Ledersitze nicht nachhaltig beschädigen. Bei einem nicht passendem Kindersitz oder unsachgemäßen Einbau können allerdings Abdrücke und Dellen im Leder entstehen. Es empfiehlt sich daher, einen Autositzschoner einzusetzen.
In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, warum Ledersitze besonders empfindlich sind und zeigen vier Methoden auf, wie Sie Ihre Ledersitze vor unschönen Druckstellen schützen können. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie etwaige Dellen entfernen können und welche Autositzschoner Sie kaufen sollten.
Direkt zu den interessanten Themen
Stoff vs. Leder – Warum sind Ledersitze so empfindlich?
Lassen Sie uns kurz erläutern, wodurch sich Ledersitze von normalen Stoffsitzen unterscheiden. Stoffsitze sind zum einen günstiger als Ledersitze und widerstandsfähiger gegen sommerliche Temperaturen.
Ein weiterer Hauptunterschied zwischen diesen Stoffen ist die Zusammensetzung. Nylon und Polyester bestehen im Wesentlichen aus Kunststoff. Dadurch sind Stoffsitze dehnbar. Mit anderen Worten: Das Material hat die Fähigkeit, in seine ursprüngliche Form zurückzukehren.
Leder ist speziell behandelte Tierhaut und ist anfälliger für eine dauerhafte Dehnung. Der Lederbezug bei Ledersitzen kehrt daher nicht zu seiner ursprünglichen Form zurück. Ein Kindersitz oder eine Babyschale wird Ihre Ledersitze zwar nicht dauerhaft beschädigen, kann aber bei unsachgemäßer Verwendung kleine Dellen hinterlassen.
Die vier besten Methoden zum Schutz Ihrer Ledersitze
Es ist viel besser, möglichen Schäden durch den Einbau eines Autokindersitzes auf Ledersitzen vorzubeugen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Schäden am Lederbezug dauerhaft sind, wenn sie zu lange bestehen bleiben. Wenn Sie ein paar vorbeugende Maßnahmen ergreifen, sparen Sie Zeit und vielleicht sogar Geld. Hier sind vier Tipps, um Ihre Lederbezüge zu schützen und teure Schäden zu vermeiden:
1. Installieren Sie Ihren Kindersitz im Auto ordnungsgemäß
Es ist schlimm genug, dass 59 Prozent der Eltern ihre Babyschalen und Kindersitze unsachgemäß verwenden. Doch wissen viele auch nicht, dass sie sie falsch eingebaut haben. Mehrere Studien wurden durchgeführt und ergaben teils erschreckende Ergebnisse.
Ergebnis der Studien
- Bei 50% der Personen war der Autositz in einem zu kleinen oder zu großen Winkel angebracht
- Bei 29% war der Kindersitz zu locker eingebaut
- Bei 15% war der Gurt mehr als 5 cm zu locker
- Bei 12% war der Autositz in der falschen Richtung angebracht
- Bei 3% war der Gurt nicht angeschnallt
- Bei 2% der Befragten war der Autositz nicht an den Fahrzeugsitzen befestigt
Die Untersuchung ergab auch, dass bei vielen Eltern mehrere Fehlanwendungen gleichzeitig auftraten. Diese Fehlinstallationen können im Fall eines Unfalls nicht nur lebensgefährlich für das Kind sein, sondern verursachen mit der Zeit auch größere Schäden an Ihren Ledersitzen.
Wenn Sie absolut sichergehen möchten, dass Sie Ihre Babyschale oder Kindersitz richtig einbauen, sollten Sie den Einbau von einem Fachmann überprüfen lassen. Wenn Sie den Einbau jedoch selbst vornehmen möchten, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Bedienungsanleitung gründlich zu lesen.
2. Verwenden Sie einen Sitzschoner
Ein Autositzschutz soll die Lebensdauer der Polsterung Ihres Autos verlängern. Ein Autositzschutz wird direkt auf dem Ledersitz angebracht und an der Kopfstütze gegen Verrutschen gesichert. Der Kindersitz wird darauf installiert. Dies ist die einfachste und schnellste Maßnahme, um ihre Ledersitze zu schützen.
Britax Römer und andere Marken haben Sitzschoner entwickelt, die speziell für die Autositze ihrer Marke geeignet sind. Noch wichtiger ist, dass die Hersteller alle Crashtests mit diesem Zubehör durchgeführt haben. Wenn Sie sich für die Verwendung eines solchen Produkts entscheiden, wird Ihr Sitz nicht nur bestens geschont, sondern es ist auch absolut sicher.
3. Regelmäßige Reinigung und Pflege der Ledersitze
Pflegen Sie die Ledersitze regelmäßig. Je nachdem, wie lange die Autokindersitze oder Babyschalen auf dem Leder angebracht sind, können sich Flecken und Dellen bilden. Autoexperten empfehlen, Ihre Ledersitze alle ein bis drei Monate zu reinigen. Wenn es an der Zeit ist, Ihre Sitze zu reinigen, bauen Sie zuerst den Kindersitz oder die Basisstation für die Babyschale aus.
Warum ist es wichtig, meine Ledersitze regelmäßig zu pflegen?
Ihre Ledersitze bestehen aus Tierhaut. Wenn Sie die Oberfläche nicht mit Feuchtigkeit versorgen, kann sie austrocknen und rissig werden, genau wie die menschliche Haut. Bei der Pflege Ihrer Lederausstattung wird eine Ölmischung auf die Polsterung aufgetragen, die sich anschließend mit dem Öl vollsaugt. Dadurch wird das Material genährt und erhält zusätzliche Flexibilität.
Stoffsitze haben den Vorteil, dass sie elastisch sind und somit ständigem Druck und Belastungen standhalten. Wenn Sie Ihre Sitze regelmäßig pflegen, erhalten Sie eine ähnliche Qualität für Ihre Lederausstattung. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Ihr Auto regelmäßig in der Sonne parken. In diesem Fall sollten Sie sich bemühen, die Sitze einmal im Monat zu pflegen.
Dann verwenden Sie ein Lederpflegemittel. Lassen Sie die Ledersitze dann einige Tage lang trocknen und entspannen. Wenn Sie dem Leder regelmäßige Zeiten ohne ständigen Druck gönnen, kann es sich auf natürliche Weise wieder glätten. Außerdem kann so die Gefahr von bleibenden Dellen verringert werden.
Wenn Sie also wissen, dass der Kindersitz oder die Babyschale in einem bestimmten Zeitraum nicht gebraucht wird, ist es am besten, wenn Sie Ihren Autositzen aus Leder eine Verschnaufpause gönnen.
4. Verwenden Sie bei einem Kindersitz die richtige Größe
Außerdem müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Kind in einem Sitz der richtigen Größe sitzt. Für jeden Kindersitz gibt es empfohlene Größen- und Gewichtsgrenzen.
Wenn Ihr Kind diese Werte überschreitet, ist es wahrscheinlich, dass der Sitz an bestimmten Stellen der Konstruktion einen unangemessen hohen Druck auf die Lederpolsterung ausübt. Dies stellt nicht nur ein weiteres Sicherheitsrisiko dar – es kann das auch das Leder von Ihrem Fahrzeugsitz irreparabel beschädigen.
Lösungen, die Sie vermeiden sollten
Auch andere Hersteller haben universelle Schutzunterlagen für Autositze entwickelt. Diese Produkte sind jedoch teilweise zu dick gepolstert und bieten im Wesentlichen eine gepolsterte Schutzschicht zwischen dem Autositz und dem Stoff. Viele schlagen auch vor, einfach ein Handtuch unterzulegen, das die gleiche Funktion erfüllt.
Auch wenn dies die perfekte Lösung zu sein scheint, um die Polsterung vor jeglicher Art von Schaden zu schützen, könnten Sie damit einen verhängnisvollen Fehler begehen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der einzige Zweck eines Autositzes darin besteht, Ihr Kind vor lebensbedrohlichen Verletzungen zu bewahren, falls Sie mit Ihrem Fahrzeug einen Unfall haben sollten.
Leider kann diese zusätzliche Schutzschicht den falschen Eindruck erwecken, dass der Autositz gut am Sitz anliegt. Bei einem Unfall wird dieses Material wahrscheinlich zusammengedrückt. Dies führt dazu, dass sich die Sicherheitsvorrichtung genauso verhält wie ein lose eingebauter Autositz. Es ist erwiesen, dass dies bei einem Aufprall zu schwereren Körperverletzungen führt.
Was sagen die Hersteller der Kindersitze und wie sieht die Realität aus?
Die meisten Hersteller von Kinderautositzen sagen, dass ein korrekt eingebauter Sitz das Leder der Sitze nicht beschädigt. Ein zu fest eingebauter Kindersitz kann höchstens Eindrücke im Lederbezug hinterlassen. Die Realität sieht jedoch ein wenig anders aus.
Babyschalen, Kindersitze und etwaige Basisstationen sind schwer, kantig und haben in der Regel abstehende Kunststoffteile. Dies kann dazu führen, dass mit der Zeit Abdrücke auf dem Lederbezug entstehen. Aufgrund des ständigen Drucks der Sitze auf die Lederausstattung sollten Sie Vorkehrungen treffen, um Ihr Leder zu schützen.
Ein ordnungsgemäß eingebauter Autositz sollte Ihre Lederausstattung in keiner Weise beschädigen – wenn Sie sich genau an die Bedienungsanleitung des jeweiligen Autositzes halten.
Wie bekomme ich Dellen und Abdrücke aus meinen Ledersitzen heraus?
Was können Sie tun, wenn es doch passiert ist und bereits unschöne Dellen und Abdrücke im Lederbezug sind? Als Erstes sollten Sie möglichst schnell handeln. Je länger eine Delle im Leder verbleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie dauerhaft wird. Der erste Schritt sollte darin bestehen, das Leder zu pflegen und dann ruhen zu lassen.
Nehmen Sie den Kindersitz heraus, reinigen Sie den Lederbezug mit einem speziellen Pflegemittel und lassen Sie es solange ruhen, bis die Dellen verschwunden sind. Dies funktioniert ganz gut für kleine oberflächliche und nicht zu tiefe Abdrücke.
Profitipp: Heißluft-Methode
Wenn die Abdrücke größer und tiefer sind, können Sie versuchen, die Dellen mit Wärme zu behandeln. Am besten geht das mit einem Heißluftgebläse. Sie können auch einen normalen Fön nehmen, doch ein Haarfön hat eventuell nicht genügend Power. Nehmen Sie jetzt das Heißluftgebläse und erhitzen Sie die betroffene Stelle.
Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu nah ran kommen, aber auch nicht zu weit weg sind. Führen Sie kreisende Bewegungen aus. Wenn Sie die Hitze zu lange auf eine bestimmte Stelle halten, kann dadurch die Oberfläche zusätzlich beschädigt werden.
Sobald das Leder warm ist, beginnen Sie, die Stelle mit Druck schnell zu massieren. Verwenden Sie dabei einen kleinen Lappen, damit Sie sich nicht die Finger verbrennen. Sie können auch eine kleine Menge Lederreiniger auftragen, um das Material vor der Hitze zu schützen und von der Delle wegzuarbeiten. Das Leder sollte sich jetzt allmählich wieder glätten und die Delle verschwinden.
Schließlich möchten Sie, dass sich das gedehnte Leder an der Stelle wieder zusammenzieht, also nehmen Sie einen Eisbeutel und legen Sie ihn auf die Stelle.
Fazit
In der Regel können Kindersitze einen Ledersitz nicht dauerhaft beschädigen, wenn sie korrekt im Fahrzeug eingebaut sind. Wenn der Autokindersitz jedoch nicht passt oder unsachgemäß eingebaut wird, können Spuren und Beulen im Leder entstehen.
Es wird daher empfohlen, einen Schutz für den Autositz zu verwenden. Verwenden Sie hier aber nur zertifizierte und geprüfte Produkte – am besten direkt vom Hersteller. Sehr wichtig ist auch eine regelmäßige Pflege Ihrer Lederausstattung – besonders wenn Sie Ihr Auto oft in der Sonne stehen lassen. So bleibt das Leder schön geschmeidig und flexibel.
Sind Dellen erstmal im Lederbezug entstanden, ist das auch noch kein Weltuntergang. Wir haben zwei Methoden vorgestellt, wie Sie die unschönen Druckstellen aus dem Lederbezug wieder herausbekommen können. Besonders die Heißluft-Methode verspricht gute Erfolge.